Viberion

Viberion nutzt Geistmagie

Viberion ist ein Elf und der Herr des Geistes. Als einer der treuesten Gefolgsleute Kefalons erlebte er dessen Aufstieg und Fall und widmete sein Leben dem Ziel, dessen Erbe zu bewahren. Heute residiert er als elfischer Großfürst auf seinem weitläufigen Anwesen in Feliur, von wo aus er im Verborgenen die politischen Geschicke der Stadt und des gesamten elfischen Großreichs lenkt.

Viberions Ruf wird bestimmt von Gefühlskälte und einer skrupellosen Neigung zu magischen Experimenten. Als Träger des kronischen Schwertes „Seelenspalter“ Grinordia ist er der erklärte Erzfeind der Inkarnationen der Galewo und eine der mächtigsten und unberechenbarsten Figuren seiner Zeit.

Herkunft

Viberion in seinem Palast

Viberion wurde als Sohn zweier elfischer Gelehrter in dem unter Kefalons Herrschaft entstandenen Elfenreich geboren. Er wuchs in der Stadt Kinuil auf, in einer Ära des Friedens zwischen dem 17. und 18. Großen Krieg, in der die Völkerreiche erstarkten, während die alten Elementarreiche an Bedeutung verloren. Diese Zeit prägte in ihm einen tiefen elfischen Nationalstolz.

Sein unbändiger Ehrgeiz trieb ihn schon früh an die Spitze. Nachdem er ein Erzmagier geworden war, widmete er sich dem Studium der effektivsten und anspruchsvollsten Magieformen. Mit einer außergewöhnlichen Begabung für die Elementarmagie meisterte er bereits im Alter von nur 30 Jahren sowohl die Magie des Lebens als auch die des Todes – eine Faszination, die seine Studien fortan bestimmen sollte. Parallel dazu vervollkommnete er seine Fähigkeiten in der Spruch-, Siegel- und Schriftmagie.

Leben als Auftragsmagier

Um seine Forschungen voranzutreiben, suchte Viberion den Rat der größten Magier seiner Zeit auf. Er musste jedoch erkennen, dass insbesondere die Lebens- und Todesmagie aufgrund ihrer unkontrollierbaren Nebenwirkungen an natürliche Grenzen stießen. Für weitere Fortschritte benötigte er mächtige Artefakte. Um an diese zu gelangen, baute er ein weitreichendes Netzwerk zu Händlern auf und beschäftigte einen persönlichen Artefaktmagier, der ihn bei seinen Experimenten unterstützte. Sein aufwendiger Lebensstil zehrte sein Vermögen jedoch schnell auf.

Um seine Experimente fortsetzen zu können, entschloss sich Viberion, Auftragsarbeiten anzunehmen. Handelte es sich anfangs noch um harmlose magische Dienstleistungen, sprach sich bald herum, dass er keinerlei Skrupel hatte, auch verbotene Magie und die non-physischen Elemente einzusetzen. Diese Bereitschaft, seine Studien mit lukrativen Aufträgen zu verbinden, verhalf ihm in kürzester Zeit zu immensem Reichtum. Er nutzte sein wachsendes Vermögen geschickt, um die lokale Politik zu seinen Gunsten zu beeinflussen und sich so noch mehr Freiraum und eine zahlungskräftigere Klientel zu sichern.

Während eines dieser Aufträge geriet er in einen Konflikt mit Junortiil, dem damaligen Herrn des Geistes. Als Viberion sich weigerte nachzugeben, kam es zum Duell. Junortiil zögerte, seine volle Macht gegen ihn einzusetzen – eine Schwäche, die Viberion eiskalt ausnutzte. Er drang in den Geist seines Gegners ein und besiegte ihn so. Obwohl Junortiil sich geschlagen gab und wehrlos war, tötete Viberion ihn ohne Zögern an Ort und Stelle.

Viberion – Der Herr des Geistes

Als neuer Herr des Geistes schritten Viberions Forschungen rasant voran, und die Zahl seiner Aufträge wuchs exponentiell. Anders als sein Vorgänger kannte er keine moralischen Bedenken, in den Geist anderer Apanthren oder Tiere einzudringen und diesen nach seinem Willen zu formen. Kurz darauf versklavte er die junge Erbin einer reichen Händlerfamilie, die sein Werben zurückgewiesen hatte, und zwang sie, ihm einen Sohn zu gebären: Hemian. Als die Familie der Frau von der mentalen Versklavung erfuhr, nutzte Viberion seine politische Macht, um sie ins Exil zu verbannen.

Kefalon

Mosaik von Viberion in Kinuil

Zu dieser Zeit wurde der elfische Volksheld Kefalon auf Viberion aufmerksam. Kefalon, der kurz zuvor befreit worden war, suchte nach mächtigen Verbündeten. Um Viberions Loyalität und Skrupellosigkeit zu testen, erteilte er ihm mehrere moralisch fragwürdige Aufträge. Viberion erfüllte sie ohne zu zögern oder Fragen zu stellen. In einem ruhigen Moment konfrontierte er Kefalon und offenbarte, dass er die Absicht hinter diesen „Prüfungen“ durchschaut hatte. Tief beeindruckt von dieser Intelligenz und Kaltblütigkeit, ernannte Kefalon ihn zu seinem Schüler.

Kefalon nahm auch Viberions Sohn Hemian unter seine Fittiche, der eine bemerkenswerte Affinität zur Artefaktmagie zeigte.

Als der 18. Große Krieg ausbrach, bot Kefalon Viberion an, ihn zu seinem Stellvertreter und Fürsten zu ernennen. Allerdings unter einer Bedingung: Viberion sollte seine Frau töten. Ohne einen Moment zu zögern, drang er in ihren Geist ein und löschte sie aus. So stieg er unangefochten zum ersten Priester des Elfenreichs und zur rechten Hand Kefalons auf. Sein Sohn Hemian wandte sich jedoch entsetzt von ihm ab und wurde zu einem erbitterten Rivalen seines Vaters.

Obwohl die Elfen den Krieg gewannen und den Grundstein für ein neues Großreich legten, spürte Viberion erst jetzt den schmerzlichen Verlust seiner Frau und seines Sohnes. Als Ausgleich begann er, unzählige Menschen unter seine geistige Kontrolle zu bringen, ihre Körper nach seinen Vorstellungen zu entstellen und sie als sein ergebenes Gefolge zu halten. Kefalon sah dies nicht als Schwäche, sondern als Stärke an, was das Band zwischen ihnen nur noch enger knüpfte.

Im 19. Großen Krieg (der erste detheeische Krieg) wurde Kefalon vom König der Detheer, Alitz, erschlagen. Viberion und einigen Getreuen gelang es, Kefalons Essenz in einen magischen Käfig zu bannen. Doch der Totenmagier, der sie zu diesem Versteck geführt hatte, starb ebenfalls im Verlauf des Krieges, und mit ihm ging das Wissen um den Aufenthaltsort von Kefalons Seele verloren.

Eigene Herrschaft

Viberions Palast

Viberion beteiligte sich maßgeblich an der Verbannung der Detheer und trug so zur Befriedung der Welt bei. Bei der Neuaufteilung des Elfenreichs wurde er zum Großfürsten ernannt. Er wählte Feliur als seinen Herrschaftssitz, da ihn mit seiner Heimat Kinuil nur noch schmerzhafte Erinnerungen verbanden. Dort errichtete er ein imposantes Anwesen, das er durch hohe Mauern und mächtige Schutzzauber von der Außenwelt abschottete, und machte Feliur zum religiösen Zentrum des elfischen Großreichs.

An diesem abgeschiedenen Ort setzte er seine Forschungen fort. Er begann, seine versklavten Untergebenen sorgfältiger auszuwählen und ihre Anzahl zu begrenzen. Mit der Zeit legte er sich eine kuriose Sammlung aus ehemaligen Helden, politischen Gegnern, mächtigen Magiern und anderen Berühmtheiten zu. Seine Grausamkeit ihnen gegenüber nahm ebenso zu wie die politische Härte, mit der er seine Herrschaft sicherte.

Nach Kefalons Tod wurde er zum Träger des „Seelenspalters“ Grinordia, eines kronischen Schwertes, dessen mit Widerhaken besetzte Klinge bei der kleinsten Wunde die Seele des Opfers entzweireißt. Dies machte ihn endgültig zum Erzfeind der Galewo, über die er seither die Oberhand behielt.

Als das Elfenreich in Stadtstaaten zu zerfallen drohte, gehörte Viberion zunächst zu jenen, die eine Wiedervereinigung verhinderten. Als Herr des religiösen Zentrums war seine Macht in einem zersplitterten Reich größer. Erst später änderte er seine Haltung und erlaubte anderen mächtigen Elfen, an seiner Seite aufzusteigen. Er ist zudem ein bedeutender Förderer der magischen Forschung und ein großer Gönner von Kiliamir.

Im Zweiten Detheeischen Krieg trat er noch einmal als Held in Erscheinung, als er das Elfenreich zur Unterstützung des cidadeanischen Plans bewegte und Fonul vor den Detheern schützte. Der anschließende Verlust eines Großteils der weltweiten Magie traf jedoch auch ihn hart. Selbst mit all seinen Ressourcen fiel es ihm schwer, sich und seine Sklaven am Leben und jung zu erhalten, sodass seine Macht zunehmend auf der Illusion von Stärke beruhte.

Aussehen

Grinordia, der Seelenspalter

Viberion trägt das für die Ära Kefalons charakteristische lange, pechschwarze Haar. Durch den exzessiven Gebrauch von Magie sieht er noch immer jung aus. Meistens kleidet er sich in eine dunkle Lederrüstung. Zu hohen Anlässen oder im Kampf trägt er jedoch eine meisterhaft gefertigte, filigrane und stromlinienförmige Elfenrüstung.

Ursprünglich prangte in der Mitte seines Brustpanzers das „Amulett der Seelen“. Nachdem dieses gestohlen wurde, ersetzte er es durch einen silbernen Totenkopf – eine ständige Mahnung an seine Rache.

Er ist fast nie ohne Handschuhe zu sehen, seien es mit Horn gehärtete Lederhandschuhe oder die metallenen Stulpen seiner Rüstung, die beide durch Magie seine Griffkraft verstärken. Bei inoffiziellen Anlässen bevorzugt er einen schlichten schwarzen Mantel mit Stehkragen und einem Gürtel mit goldener Schnalle.

Viberion besitzt eine Vielzahl magischer Artefakte, die er je nach Bedarf bei sich trägt. Eine bevorzugte Waffe hat er nicht, da er sich im Kampf ohnehin fast ausschließlich auf seine überwältigende Magie verlässt.

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