Lida Per Falatime

„Die Leute sehen die Prinzessin, die Magierin, die Königin. Ich sehe das Mädchen, das barfuß durch die Gärten schlich, um die Welt zu finden. Lida hat die Welt gefunden – und beschlossen, ihre eigene zu beschützen, koste es, was es wolle.“
– Kleifa„Der alte König Kronlotar trug die Krone Kilodins auf dem Kopf, aber Prinzessin Lida trägt die Stadt selbst im Herzen. Sie kennt den Namen jedes Steins, aus dem die Stadt gebaut ist. Und jeder in der Stadt brennt für sie.“
– Händler aus Kilodin
Lida Per Falatime ist als Wappentochter ihrer Familie die Kronprinzessin von Kilodin. Ihre große Leidenschaft gilt dem Studium der Magie und der Natur. Geprägt von einer tiefen Verbundenheit zu ihrer Heimatstadt, setzt sie alles daran, Kilodins Unabhängigkeit, insbesondere auf der geopolitischen Bühne, zu wahren.
Als die neuen Kriege ausbrechen, steigt sie in den Wirren der Zeit zunächst zur inoffiziellen Anführerin auf, bevor sie schließlich zur Königin gekrönt wird.
Herkunft und Leben

Lida wird knapp ein Jahrhundert nach dem Fall Chiridans in Kilodin geboren. Als älteste lebende Tochter von König Kronlotar ist ihr der Titel der Kronprinzessin von Kilodin vorbestimmt. Ihre Ausbildung an den renommiertesten Akademien der Freien Städte ist exzellent. Bereits in jungen Jahren wird sie mit der tragischen Geschichte Chiridans und der Zerstörung des einstigen Königreichs durch die Elfen vertraut gemacht. Diese frühe Prägung und die Erkenntnis, welch immensen Einfluss das elfische Großreich nach wie vor auf ihre Heimatstadt und sogar auf ihren eigenen Vater ausübt, lassen in ihr eine tief verwurzelte Abneigung gegen die Elfen wachsen.
Diese Abneigung wird zu einer inneren Zerreißprobe, als Lida nach einem Besuch in dokimatrei tropos selbst die zweite Gestalt einer Elfe erhält. Entschlossen, diesen Teil ihres Wesens zu verleugnen, schwört sie, ihre zweite Gestalt niemals anzunehmen, und schlägt konsequenterweise auch eine Einladung an die Akademie von Kiliamir aus.
Als Magierin der Zweiten Reihe verfügt, hat sie genug Magie, ewig jung zu bleiben. Ihre magische Begabung ist außergewöhnlich, insbesondere in der Luftmagie, der Hexerei und verschiedenen Pfaden der florischen Magie. Anstatt ihre Kräfte zu zerstreuen, konzentriert sie sich vollkommen auf diese drei Disziplinen und erreicht in jeder die Meisterschaft. In der florischen Magie erlangt sie sogar den Rang einer Hochmeisterin.
Ihre frühen Lebensjahre verlaufen nach außen hin ruhig und ereignislos. Pflichtbewusst erfüllt sie ihre repräsentativen Aufgaben als Kronprinzessin, vertieft sich in ihre Studien der Magie, Geschichte sowie Pflanzenkunde und widmet sich mit Hingabe der Gestaltung des Palastes und seiner Gärten. Eine besondere Zuneigung hegt sie für die prachtvollen Rosenterrassen, die unter ihrer Pflege aufblühen.
Entwicklung zur Eigenständigkeit

Doch mit der Zeit wächst in ihr der Drang, den goldenen Käfig des Palastes zu verlassen. Immer häufiger schleicht sie sich heimlich aus dem Schloss und später sogar aus der Stadt hinaus, um die Welt auf eigene Faust zu erkunden, wertvolle Erfahrungen zu sammeln und ihre magischen Fähigkeiten zu schulen. Besorgt um ihre Sicherheit, stellt ihr Vater ihr die Leibwächterin Kleifa zur Seite. Obwohl die Beziehung der beiden Frauen anfangs von Misstrauen geprägt ist, entwickelt sich daraus mit der Zeit eine unzertrennliche Freundschaft.
Auf diesen Ausflügen formt Lida ihr eigenes Weltbild, das von einer unerschütterlichen Loyalität gegenüber Kilodin und seinen Bürgern geprägt ist. Sie entwickelt ein feines Gespür für die Seele der Stadt – ihre Stärken, aber auch ihre verborgenen Sorgen. In der mystischen Verbindung zum nahen Wald von Chiridan erkennt sie eine elementare Kraftquelle für ihr Volk. Mit diesem neuen Verständnis beginnt sie, sich aktiv in die Politik einzumischen. Um ihren Vater nicht offen herauszufordern, agiert sie zunächst im Verborgenen. Mit diplomatischem Geschick gelingt es ihr, Kilodins geopolitische Abhängigkeit von den Elfen zu verringern und die Bande zu den Freien Städten zu stärken.
Ihre Präsenz in den Straßen und ihre offene Art machen sie beim Volk bekannt und außerordentlich beliebt. Während ihr Vater weiterhin als unangefochtener König regiert, schart sich um Lida eine wachsende Zahl von Anhängern, die sehnsüchtig den Tag ihrer Thronbesteigung erwarten. Sie wird zu einem lebenden Symbol für die Schönheit, die Freiheit und den unbezwingbaren Stolz Kilodins.
Die Zeit der neuen Kriege

Ihre politische Weitsicht zeigt sich, als Jopelin mit dem Wehr Kata die Stadt betritt und beim König um eine Genehmigung für dokimatrei tropos ersucht. Lida erkennt sofort das Potenzial des Fremden, lädt ihn auf die Rosenterrassen ein und übergibt ihm nach einem kurzen Gespräch persönlich die Erlaubnis.
Als die neuen Kriege schließlich mit voller Wucht ausbrechen und eine gewaltige elfische Armee vor den Toren Kilodins lagert, befiehlt König Kronlotar den Rückzug. Gemeinsam mit seinen Ministern und dem Hofstaat verschanzt er sich im strategisch sicheren Handelskontor auf der großen Brücke, um im Notfall eine schnelle Flucht in die Festung im Chiridan-Wald zu gewährleisten. Lida weigert sich jedoch, ihr Volk im Stich zu lassen. Aus unerschütterlicher Treue bleibt sie im Palast und bietet sich während des Großangriffs der Elfen als Opfer an, um ihre geliebte Stadt vor der Zerstörung zu bewahren.
Diese selbstlose Tat entfacht in den Bürgern Kilodins einen neuen, unbändigen Kampfgeist. Angeführt von Lidas loyalsten Anhängern, verteidigt die Armee gemeinsam mit der Bürgerschaft die Stadtmauern und schlägt die elfische Streitmacht empfindlich zurück, bis diese den Rückzug antritt. Kilodin ist frei. In der Stunde des Triumphs wird Lida vom Volk zur Königin ausgerufen. Zunächst lehnt sie die Krone aus Respekt vor ihrem Vater vehement ab. Als dieser jedoch sichtlich erleichtert von der Last der Verantwortung zurücktritt, nimmt sie ihr Schicksal an und wird die neue Königin von Kilodin. In einer klugen politischen Geste ernennt sie Kronlotar zu ihrem Ersten Minister – eine Rolle, die seinen Talenten weitaus mehr entspricht.
Als Königin führt Lida die Armee Kilodins selbst in den Krieg und schließt sich dem Bündnis der Freien Städte an, in dem sie rasch eine zentrale Führungsrolle einnimmt.
Aussehen

Lida ist überdurchschnittlich groß und besitzt langes, blondes Haar, das sie meist offen trägt. Ihre klaren, goldenen Augen sind das unverkennbare Merkmal der Wappenfamilie Per Falatime. Ihre Statur ist schlank, doch eher zierlich als athletisch.
Ihre Gestik wirkt oft zurückhaltend, fast schüchtern, doch ihr gesamtes Auftreten ist von einer natürlichen Anmut und Freundlichkeit geprägt. Einzig ihre wachen Augen, die unablässig die Umgebung mustern, verraten eine innere Unruhe und Unsicherheit.
Lidas Garderobe ist von der typisch kilodinischen Mode geprägt, jedoch aus edelsten Stoffen gefertigt und mit Verzierungen versehen, die ihrem Rang als Prinzessin und später als Königin entsprechen. Sie bevorzugt einfarbige Gewänder, meist in Weiß mit goldenen Bordüren, deren schlichte Eleganz in der Stadt einen neuen Modetrend auslöst. Die traditionellen Schultercapes Kilodins interpretiert sie neu, indem sie sie nicht nur klassisch vorne offen, sondern auch in asymmetrischen Varianten trägt – ein Stil, der oft bewundert und kopiert wird.
Zu ihrem Erscheinungsbild gehören mehrere charakteristische Schmuckstücke: ein goldener Bauchreif, der sie als Mitglied der königlichen Familie ausweist; eine zarte Kette in ihrem Haar, ein Geschenk ihres Vaters; sowie diverse Armringe und Halsketten aus ihrer umfangreichen Sammlung. Ein besonderes Stück ist jedoch ein filigranes, silbernes Fußkettchen – ein Symbol der tiefen und unzertrennlichen Freundschaft mit ihrer Leibwächterin Kleifa.


