Graf Dreuxon Aystar

Graf Dreuxon Aystar in der Bibliothek Cidades

Graf Dreuxon Aystar gilt als einer der treuesten Verfechter der Krone von Cidade. Als Erzmagier, Herr des Zeitflusses und 34. Hochbibliothekar von Cidade ist sein Wirken maßgeblich dafür verantwortlich, dass die dortige Akademie das intellektuelle Erbe der beiden Doxapolis antreten konnte. Obwohl er eine so zentrale Rolle spielt, tritt er selten persönlich in Erscheinung und ist daher nur wenigen Apanthren bekannt. Zudem verbindet ihn eine enge Freundschaft mit dem mysteriösen Reisenden.

Herkunft und Leben

Dreuxon wurde in den frühen Tagen Cidades als Sohn eines Bibliotheksgehilfen und einer Schreiberin geboren. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für Bücher, insbesondere für die Geschichtsschreibung. Da er den Kontakt zu Gleichaltrigen mied und stattdessen tagelang in Büchern versank, wurde er von seiner Umgebung kaum wahrgenommen. Dies änderte sich schlagartig, als er im Alter von nur 16 Jahren ein Werk veröffentlichte, das die Geschichtsschreibung über den Untergang des ersten Doxapolis revolutionierte.

Durch dieses Werk wurde der König von Cidade, Graf Texalot XII. von Doxapolis, auf ihn aufmerksam und lud ihn zu sich ein. Sie verstanden sich von Anfang an gut. Als er seine Magie erhielt, wurde er zu einem Surgetonier und Erzmagier mit einer besonderen Begabung für Elementar- und Schriftmagie. Dank seines enormen Talents und Wissens stieg er rasch in den Rängen der Gelehrten auf und wurde als Novizensprecher in den königlichen Rat berufen. Dort sprach er zum ersten Mal den gravierenden Mangel an Büchern und gesammeltem Wissen in Cidade an.

Aufstieg und Erhebung

Dreuxon wird vom Herrn des Zeitflusses gerettet.

Nach dem Abschluss seiner Ausbildung in den Elementar- und Schriftmagien beschloss Dreuxon, auf Reisen zu gehen, um sein Wissen und damit seine Macht zu mehren. Er besuchte die Bibliotheken des Wasser- und des Zwergenreichs und musste feststellen, dass Cidades Wissensschatz bei Weitem nicht mit dem der großen Reiche mithalten konnte. Als er schließlich die Ruinen der geplünderten Bibliothek des zweiten Doxapolis besichtigte, verfestigte sich seine Überzeugung: Cidade konnte in seinem damaligen Zustand kein würdiger Nachfolger dieser Metropolen sein. Entschlossen, diesen Missstand zu beheben, kehrte er nach Cidade zurück und ließ sich in den königlichen Rat wählen, wo er unnachgiebig auf die Mehrung des Wissens drängte. Texalot XII. sah jedoch keine Notwendigkeit, enorme Mittel für Bücher aufzuwenden.

So beschloss Dreuxon, das Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Er gründete innerhalb der Akademie einen Orden, dessen Ziel es war, Wissen zu sammeln und den Bibliotheken Cidades einzuverleiben. Dies funktionierte zwei Jahre lang reibungslos, bis der Diebstahl einer wertvollen Schriftrolle durch eine Novizin eine diplomatische Krise auslöste, woraufhin der König den Orden umgehend verbot. Als Sündenbock an den Pranger gestellt, wurde Dreuxon zum Tode verurteilt.

In dem Moment, als das Richtbeil fiel, erstarrte die Zeit. Ein alter Mann – der amtierende Herr des Zeitflusses – erschien vor Dreuxon. Er offenbarte ihm, dass Dreuxon selbst die beste Variante der Zukunft Lirzakins sei und sein Tod daher nicht zugelassen werden könne. Auf Geheiß des alten Mannes inszenierten die beiden ein Duell, aus dem Dreuxon als vorbestimmter Sieger hervorging und so zum Herrn des Zeitflusses wurde. Seine erste Handlung war, in der Zeit zurückzureisen, um den Diebstahl der Novizin zu verhindern und die Krise abzuwenden. Obwohl der König die subtile Veränderung in der Zeitlinie wahrnahm, erkannte er Dreuxons außergewöhnliche Fähigkeiten an. Er verzieh ihm und erhob ihn stattdessen zu Graf Aystar, der Titel des Hochbibliothekars von Cidade.

Die Zeit des Sammelns

Von da an widmete sich Graf Dreuxon Aystar seiner wahren Berufung: durch die Zeit zu reisen, Schriften zu sammeln und sie der Bibliothek von Cidade zuzuführen. So gelang es ihm im Alleingang, nicht nur die größte Bibliothek des Kontinents zu errichten, sondern auch eine Akademie mit konkurrenzlosem Ruf zu formen.

Er rettete unschätzbare Schriften aus den Ruinen von Doxapolis, sicherte die Nachlässe verstorbener Geschichtsschreiber und etablierte in Cidade ein neuartiges, effizientes System zur Archivierung und zum Schutz des Wissens. Während seiner unzähligen Reisen durch die Epochen entdeckte er jedoch auch eine Vielzahl von Mustern und Geheimnissen in der Geschichte Lirzakins. Bei einer dieser Gelegenheiten kam es auch zu seiner ersten Begegnung mit dem geheimnisvollen Reisenden.

Der Herr des Zeitflusses

Graf Dreuxon Aystar in seiner Raumblase

Während sein anfängliches Interesse an den Geheimnissen der Geschichte rein akademischer Natur war, erkannte er bald, dass ihm eine weitaus größere Aufgabe zuteilgeworden war. Als Wächter über die Zeit, ihre Struktur und ihre verborgenen Wahrheiten wurde es seine Aufgabe, drohendes Unheil abzuwenden, entscheidende Hinweise zu geben, falsche Fährten zu legen und den Lauf der Geschichte Lirzakins mit subtiler Macht in die richtigen Bahnen zu lenken. Erst die Erfüllung dieser neuen Pflichten schuf eine tiefere Verbindung zu seinem König, der selbst eine ähnliche Wächterrolle ausübte.

Dabei waren Konflikte unvermeidlich, insbesondere mit dem Rat Neodos und dessen Anführer, Dirios Akkakon. Diese beiden zeit- und schicksalsformenden Mächte bekriegen sich seitdem in vielen Variationen. Zudem wuchs seine Verantwortung, jene Orakel in Schach zu halten oder gänzlich zu eliminieren, deren Vorhersagen die Zukunft auf gefährliche Weise zu beeinflussen drohten.

Dreuxons Nachwirkung

In der allgemeinen Wahrnehmung ist Graf Dreuxon Aystar vor allem durch seine unzähligen geschichtlichen Abhandlungen in den Bibliotheken Cidades, seine charakteristischen Vorworte und seine akribischen Register bekannt. Berühmt ist er auch für die Tatsache, dass er als erster Hochbibliothekar auch an der Seite seiner unzähligen Nachfolger fortbesteht. Sein wahres Vermächtnis jedoch ist nur den wenigsten bewusst.

Aussehen

Nachdem er bei seinen ersten Reisen deplatziert wirkte, hat sich Dreuxon einen zeitgemäßen Stil zugelegt. Er trägt langes, blondes bis weißes Haar und besitzt eine so helle Haut, dass manche munkeln, sie schimmere beinahe blau. Seine Rüstung im cidadeanischen Stil ist im Gold der Anführer und dem Blau der Magier gehalten.

Dazu trägt er ein schwarz-blaues Schultercape, das an seine Lehrzeit in Kilodin erinnert, schwarze Handschuhe und ein goldenes Schulterstück, das mit mächtigen Schutzzaubern belegt ist. Dieser Schutz bewahrt ihn davor, bei Zeitreisen versehentlich in fester Materie zu materialisieren. Er trägt zudem das Diadem der Hochbibliothekare Cidades – eine Hommage an die Gelehrten des ersten Doxapolis. Seine Waffe ist eine Lanze, deren Spitze einem Chepesch nachempfunden ist. Sie ist zugleich ein magischer Artefaktstab, der in Kombination mit den „Schwingen der Seeoren“ sowohl defensive Magie als auch offensive, elektromagnetische Energiestöße wirken kann.

Die Schwingen der Seeoren, die er dem Grab des Luftkönigs Seeor entnahm, sind in erster Linie ein Artefakt, das eine persönliche Raumblase erschafft. Innerhalb dieses extradimensionalen Raumes hat Dreuxon Hallen erbaut, in denen er sein Hab und Gut, seinen Arbeitsplatz sowie private Bibliotheken und Archive untergebracht hat. Da das Artefakt jedoch auch die Elemente Luft und Feuer beherrscht, kann er es im Zusammenspiel mit seinem Lanzenchepesh für mächtige Magie nutzen. So erzeugt er eine schützende Aura um sich, die bei Zeitreisen feste Materie verdrängt und ihn vor direkten Angriffen bewahrt. Zusätzlich verstärken die Schwingen die elektromagnetischen Kräfte seiner Lanze.

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