Die Magie der Sterne

Der Hintergrund

Es ist Sommer. Die Sonne scheint heiß auf den gepflasterten Platz, auf den ich gerade trete. Die Kühle im Inneren des Schlosses bleibt hinter mir und eine Wand aus Hitze schlägt mir entgegen. Krachend fällt die Tür ins Schloss. Ich hebe den Arm, stelle auf meiner Uhr einen Timer von einer halben Stunde ein. Dann laufe ich los.

Der Kies knirscht unter meinen Schuhen, hohe Bäume empfangen mich. Ihr Schatten bietet eine willkommene Abkühlung. Mein Blick schweift über die Bäume, die teils einzeln, teils in kleinen Gruppen, teils in einem kleinen Wäldchen beisammenstehen. Unter den jungen Ästen streng rautenförmig aufgestellter Buchen liegen Besucher und lachen.

Der Weg führt mich weiter. An zwei Teichen vorbei. Eine kleine, verwilderte Insel lädt dazu ein, sie zu erforschen. Leider ist kein Boot in der Nähe. Ich lasse mich auf einer Bank unter einem Pavillon nieder. Ein Stück weiter trennen Mauer und Zaun einen dunklen Wildpark ab.

Ich laufe zurück. Auf das Schloss zu. Weiß glänzt es in der Sonne. Barocke Dächer und Stuck werden durch einen klassizistischen Giebel und Säulen in der Fassade gebrochen. Ich trete wieder durch die Tür. Kühle empfängt mich. Es fröstelt mich leicht. 12.56 Uhr. Meine nächste Führung fängt gleich an.

So ist „Magie der Sterne“ enstanden. von 2018 bis 2024 habe ich als Studentenjob als Schlossführer ind Schloss Fasanerie (Adolphseck) in Eichenzell bei Fulda gearbeitet. Eine tolle Arbeit. Und eine, die meine Fantasie derart angeregt hat, dass daraus ein ganzes Projekt entstanden ist.

Die Idee

Die Welt

Klappe für mehr Informationen aus…

In „Magie der Sterne“ lernen wir die magische Welt, Lannova, kennen, die parallel zu der unsrigen existiert. Mit einem einzigen Fingerstreich können Magier von der Erde nach Lannova übertreten. Müssen sie sich hier bedeckt halten, um nicht aufzufallen, blühen in Lannova kleine magische (und technisierte) Städte. Eine der zur Zeit bedeutendsten Städte ist Uulta, die Stadt, die parallel zu Fulda liegt. Hier spielt der Hauptteil der Geschichte.

In Lannova existieren allerdings noch andere Völker. Eingeborene, wie etwa die Cernunnen, Wodjanoi und Feen, die selbst große Reiche beherrschen und sich mal mehr, mal weniger mit den Menschen verbünden. Und die Liroiker, ein Volk, das wie die Menschen auch von einem anderen Planeten stammt und versucht, seine eigene Macht auszubauen. Seit einem Wandel in der Magie der Liroiker, der es ihnen ermöglichte, die Runensteine der Menschen zu schwächen und so in ihre Reiche einzudringen, ist der uralte Konflikt der beiden Völker wieder aufgeflammt und für die Menschen, die den Liroikern nichts entgegenzustellen haben, ernster denn je.

Ansonsten ist Lannova eine sehr naturbelassene Welt. Bis auf die Städte der Menschen existiert kaum Technologie. Reste alter Magiearten verwuchern in der Landschaft. In den Städten der Menschen selbst, etwa in Uulta, existieren jedoch all die Technik und mehr, die es auch auf der Erde gibt. Von großen modernen Häusern, alten Villen bis hin zu Schlössern, Technologieunternehmen und Handys.

Das wichtigste Element Uultas jedoch, das es zu dem Machtzentrum werden ließ, dass es nun ist, ist die Academia Amandis. Die Akademie, die das Gebäude bewohnt, das wir in unserer Welt als Schloss Fasanerie kenne, ist zum größten Zentrum der Ritualmagie geworden. Hier unterrichten die größten Magier ihrer Zeit. Und hier leben auch Amadeus und Kaia, die beiden Studenten, die wir in „Magie der Sterne“ begleiten.

Die Protagonisten

Amadeus und Kaia in Magie der Sterne bei einem Ritual

In dem Roman, den ich im Projekt „Magie der Sterne“ schreibe, gibt es zwei Protagonisten. Sie kennen sich anfangs nicht und müssen beide ihren Weg suchen, doch nach und nach werden sie immer mehr in die Geschehnisse um den unerwarteten Umsturz und die Magie der Sterne gezogen.

Amadeus ist ein fleißiger und neugieriger Student, der mit einem schrecklichen Problem kämpft: Seine Magie scheint zu schwinden – etwas, das eigentlich unmöglich sein sollte. Während seine Eltern ihm Faulheit vorwerfen, gerät er immer stärker in Konflikt mit seiner Ritualpartnerin, deren Abschluss ebenso von seinen Leistungen abhängt wie sein eigener. Einziger Halt sind ihm seine treue Säbelzahnkatze und die Cernunna Sorroti, die davon träumt, eines Tages als Programmiererin in Uulta zu arbeiten.

Kaias Leben hingegen scheint perfekt. Sie ist brillant, beliebt, mächtig, Anführerin eines mächtigen anonymen Zirkels und bereits als Studentin eine Legende. Doch das ist lediglich eine Fassade: Nach einem fehlgeschlagenen Experiment liegt ihr Freund Valentin im Koma. Seither droht er, immer tiefer in eine Traumwelt abzudriften und zieht Kaia stärker und stärker unaufhaltsam mit sich hinein.

Die Magie

Klappe für mehr Informationen aus…

Und damit kommen wir zum nächsten wichtigen Element der Welt von „Magie der Sterne“. Die Magie. Die Magie der menschlichen Magier ist nicht statisch. Alle 120 Jahr, beim sogenannten Umsturz, wird sie brüchig. Andere Magiearten breiten sich aus, bis eine überhandnimmt, alle anderen wieder verdrängt und als einzig nutzbare Magieart übrigbleit.

Haben sich in der Vorzeit meist Blut- und Sonnenmagie durchgesetzt, sind die primären Magiearten seit der antike variantenreicher geworden. So herrschte im 20. Jhdt. die Wissensmagie (auch athenische Magie), mit der Gelehrte ganze Bibliotheken im Gedächtnis speichern konnten, und wurde in den 1990er Jahren von der Ritualmagie verdrängt, eine Magie, die zuletzt im 11./12. Jahrhundert vorgekommen war und es Magiern ermöglicht, durch komplexe Zeremonien die Realität selbst zu formen.

Die Magie ist es auch, die das Zentrum magischen Lebens festlegen. Jede Magieart hat ihre Zentren. Wollen Magier die Magie studieren oder auch nur lernen, müssen sie sich an diese Zentren halten, an denen die Magie erforscht und gelehrt wird. So rückte seit den 1990er Jahren das einst verschlafene Uulta wieder in den Fokus der Macht.

Doch die Ritualmagie, in die viele Magier aufgrund der überliferten Erfolge des Mittelalters große Hoffnungen gelegt hatten, ist nicht die erhoffte Rettung vor den Liroikern. Denn auch sie bietet keinen Schutz wie es die Runenmagie kann. Während die Runenmagie undurchdringliche Schutzschilde um die Städte zog, können die komplizierten Rituale der heutigen Zeit die rohe, zerstörerische Kraft der Liroiker nicht aufhalten.

Doch die Runenmagie ist seit über einem Jahrtausend nichtmehr aufgetaucht. In ihrer Verzweiflung spalten sich die Magier. Während die einen weiter auf Forschung und die Hoffnugn auf eine Rückkehr der Runenmagie vertrauen, setzen andere ihr Vertrauen in die verpönte Blutmagie. Und wieder andere versuchen, ganz neue Magien im Umsturz zu helfen. Wie etwa der Traummagie (auch Schlafmagie) oder der Magie der Sterne.

Abschliessende Worte

Das „Magie der Sterne“ – Projekt liegt mir besonders am Herzen. Nicht nur, weil es in meiner Heimat spielt, sondern auch, weil es ein Projekt zum Anfassen ist. Du kannst selbst durch das Schloss gehen, die wichtigen Orte im Park oder überhaupt in Fulda besuchen. Und auf jeden Fall laden die Orte selbst zum Träumen ein. Die Vorstellung, dass gleich ein Magier aus Lannova direkt neben dir übertritt, scheint oft doch gar nicht so weit entfernt.

Schau dich gerne um, lies dir ein wenig zu „Magie der Sterne“ durch. Und vielleicht kannst du bald ja einen ganzen Roman daraus lesen.

Musik zum Projekt

Die Musikauswahl zum „Magie der Sterne“ – Projekt gestaltete sich doch deutlich schwieriger als ich anfangs dachte. Das liegt gerade nicht daran, dass ich zu wenig Lieder für eine geeignete Playlist finden würde, sondern im Gegenteil daran, dass die gewählten Lieder ein zu weites Spektrum an Genres abdeckten. Von aktuellen und älteren Pop- und Rocksongs über Techno und Jazz bis hin zu LoFi und Klassik passt vieles zu den unterschiedlichen Teilen des Projekts. Da ich hier allerdings kein wildes Durcheinander veröffentlichen wollte, habe ich die Playlist auf einen Kern zusammengedampft, der die Stimmung doch sehr gut einfangen sollte. Hör gerne selbst einmal rein.

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